Von Thomas Lange und Christoph M. Schmidt
Vor 70 Jahren setzte Ludwig Erhard die Aufhebung von Zwangsbewirtschaftung und Preisbindung durch. Lob- und Festtagsreden sowie Parteiprogramme und Koalitionsverträge beschwören seither das Modell der Sozialen Marktwirtschaft. Sie unterliegen dabei einer Gefahr. Wer den Eindruck erweckt, dass die Marktwirtschaft erst durch den Zusatz des „Sozialen“ moralisch akzeptabel wird, transportiert im Umkehrschluss die Botschaft: Die Marktwirtschaft als solche ist unmoralisch und erfordert aus ethischen Gründen permanent korrigierende politische Eingriffe.
Wir halten diese Grundannahme für falsch. Sie bildet auch den Kern der gegenwärtigen Akzeptanzkrise der Marktwirtschaft: „Markt und Moral sind kein Widerspruch“ weiterlesen